Das letzte grosse Rennen der Saison liegt hinter uns. Traditionell verabschiedet der Internationale Sluitinsprijs auf dem Flugplatzgelände in Oostmalle die Crosser in die verdiente Pause. Hier unweit ihrer Heimatgemeinden konnten die beiden kempischen Weltmeister Wout van Aert und Sanne Cant noch einmal im Regenbogentrikot triumphieren.
Obwohl der Sluitingsprijs seit 2 Jahren nicht mehr zu einer der grossen Rennserien gehört, finden sich immer wieder alle Topathleten ein, um ein letztes grosses Rennen zu bestreiten. Und immer wieder ist es auch für einige der Teilnehmer das letzte Rennen ihrer Karriere. Waren es im letzten Jahr letzten Jahr Sven Nys und sein Freund Sven Vanthourenhout, die ihre Karriere beendeten, so traten in diesem Jahr der vierfache Schweizer Meister Julien Taramarcaz und Kevin Cant, der Bruder der Weltmeisterin Sanne Cant, zum letzen Mal an die Startlinie.
Endlich ein Sieg im Weltmeistertrikot
Seit den Weltmeisterschaften im luxemburgischen Bieles war Wout van Aert sieglos geblieben, in jedem Rennen konnte ihm Vizeweltmeister Mathieu van der Poel den heissbegehrten Platz auf dem obersten Treppchen entreissen. Aber hier in Malle war es Van der Poel noch nie gelungen zu siegen, und so sollte es auch in diesem Jahr nicht glücken.
Nachdem Wout van Aert bereits in der ersten Runde die Führung übernommen hatte und den Konkurrenten enteilte, musste Van der Poel kämpfen, um seine Position in der Verfolgergruppe halten zu können. Während Weltmeister Van Aert seine Führung kontinuierlich ausbaute, entwickelte sich in der Verfolgung ein spannendes Rennen um die verbleibenden Podiumsplätze. Der Jubel des Publikums war gross, als Tom Meeusen die Führung der Verfolgergruppe übernahm, aber auch er konnte sich nicht wirklich absetzen. So kam es am Ende zu einem Sprint zwischen Mathieu van der Poel, seinem Bruder David, Tom Meeusen und Gianni Vermeersch, den Mathieu van der Poel vor Tom Meeusen gewann.
Die Weltmeisterin triumphiert zum Saisonende
Sanne Cant hatte am Vortag auf einen Start bei dem Soudal Classics-Rennen in Leuven verzichtet, da die Veranstalter nicht bereit waren, der Weltmeisterin ein verbessertes Startgeld einzuräumen. Obwohl die Zuschauerzahlen bei den Damen in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen sind, werden sie von den Veranstaltern meist immer noch mit einem Trinkgeld abgespeist. Cant versucht nun erfreulicherweise, ihre Popularität als Weltmeisterin in die Waagschale zu werfen, um endlich angemessenere Startgelder und Siegprämien für Frauen einzufordern.
Ungeachtet der Diskussionen im Vorfeld war es in Oostmalle wieder an der Zeit, sportliche Leistungen sprechen zu lassen, und so übernahm die Weltmeisterin auch vom Start weg das Kommando. Es sollte ein Soloritt für die Lillerin werden, den selbst ein Sturz an den Hürden nicht zu verhindern mochte. Am Ende gewann Cant mit deutlichem Vorsprung vor Laura Verdonschot und der Niederländerin Maud Kaptheijns.
Eli Iserbyt und Jelle Camps siegreich
In der U23 konnte sich Ex-Weltmeister Eli Iserbyt in Abwesenheit von Weltmeister Joris Nieuwenhuis einen Sieg vor Europameister Quinten Hermans sichern, Thijs Aerts vervollständigte das Podium.
Bei den Junioren krönte Jelle Camps die Saison mit einem letzten Sieg vor dem Niederländer Ryan Kamp und dem belgischen Juniorenmeister Toon Vandebosch. Camps wurde für seine äusserst erfolgreiche Saison mit einem U23-Kontrakt bei Pauwels Sauzen – Vastgoedservice belohnt.
Auch Ex-Weltmeister Niels Albert zeigte sich begeistert von der Leistung des früheren BMX-Fahrers: „Jelle ist vor allem technisch sehr stark, und hat am Ende noch die Explosivität, um den Schlusssprint zu gewinnen. Er wird in den kommenden Jahren sicher noch stärker werden.„