Unter den Rennen der Weihnachtszeit sticht der Stannacross in Diegem noch einmal heraus. Das Rennen, das in diesem Jahr zum vierzigsten Mal ausgetragen wird, findet seit einigen Jahren in den Abendstunden statt. Sprichwörtlich tausend Lichter tauchen den Kurs in eine besonderes Licht und schaffen eine Atmosphäre wie bei kaum einem anderen Rennen.
Zum Jahresende jagt ein Crossrennen das nächste, und die Fahrer finden kaum noch Zeit sich von den einzelnen Wettkämpfen zu erholen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass immer wieder einige der Spitzenfahrer aus gesundheitlichen Gründen auf einen Start verzichten müssen. So fehlten in Diegem die belgische Meisterin Sanne Cant, die bereits in Zolder über aufkeimende Erkrankung klagte. Auch Klaas Vantornout und Wout van Aert hatten bereits im Vorfeld ihre Absage verkündet. Ein anderer, nämlich Altmeister Sven Nys dagegen wählte dieses Rennen um nach seiner kurzen Zwangspause wieder ins Renngeschehen einzugreifen, warnte aber vor zu hohen Erwartungen.
Bei den Junioren setzte sich erneut Eli Iserbyt durch, der am zweiten Weihnachtstag noch aus gesundheitlichen Gründen auf einen Start in Zolder verzichtet hatte. Japper Jaspers wurde zweiter vor seinem Schweizer Teamkollegen Johan Jacobs.
Bei den Damen sollte es erneut einen Dreikampf zwischen Weltmeisterin Marianne Vos, ihrer Teamkollegin und mehrfacher französischer Meisterin Pauline Ferrand-Prevot sowie der tschechischen Meisterin Katerina Nash kommen. Nachdem Nash in der letzten Runde auf dem gefrorenen Grund zu Boden ging, kam es zu einem Zweikampf zwischen Pauline Ferrand-Prevot und Marianne Vos, den die Niederländerin klar für sich entschied. Katerina Nash vervollständigte trotz ihres Malheurs das Podium als Drittplatzierte.
Lange musste Michael Vanthourenhout trotz guter Leistungen auf einen Sieg warten, und so war der Jubel um so grösser, als es ihm gelang, auf dem schwierigen Terrain in Diegem erfolgreich zu sein. Stan Godrie sowie der französche Meister Clement Venturini komplettierten das Podium.
Mittlerweile war es in Diegem dunkel geworden, als die Elite an den Start ging. Unter dem frenetischen Jubel der zwanzigtausend Zuschauern entwickelte sich auf dem frostigen Untergrund ein extrem schnelles Rennen. Unmittelbar nach dem Start bildete sich eine sechsköpfige Spitzengruppe, in der mit Lars van der Haar, Mathieu van der Poel, Tom Meeusen und Philipp Walsleben die meisten der Favoriten anwesend waren. Lediglich Kevin Pauwels erwischte einen extrem schlechten Start und musste sich im Laufe des Rennens erst einmal durch das gesamte Feld kämpfen, bevor er in die Entscheidung um das Podium eingreifen konnte.
Zunächst übernahm Lars van der Haar die Initiative, als dieser jedoch auf dem eisigen Boden zu Fall kam, war die Zeit von Mathieu van der Poel gekommen. Der junge Niederländer erhöhte das Tempo und begann die Spitzengruppe auseinander zu reissen. Lars van der Haar, der noch ein weiteres Mal an der gleichen Stelle zu Fall kam, musste alle Hoffnungen auf einen Podiumsplatz fahren lassen. Besser lief es bei Tom Meeusen, der nach seinem schlechten Abschneiden in Zolder wieder eine gute Leistung zeigte und hinter Mathieu van der Poel auf den zweiten Platz kam. Die mit Abstand stärkste Leistung zeigte jedoch der bereits abgeschriebene Kevin Pauwels, der nach seiner atemberaubenden Aufholjagd am Ende noch als Dritter über die Ziellinie fuhr.