Die Mutter aller Crossrennen hatte in diesem Jahr wieder einmal alles von einem klassischen Querfeldeinrennen zu bieten: Schnee, Matsch, Sonnenschein und Regen erwarteten Fahrer und Zuschauer bei diesem Rennen, das bereits seit 1960 ausgetragen wird.
Dichtes Schneetreiben am Morgen
Die Jugendklassen sahen sich am frühen Vormittag mit dichtem Schneetreiben und einer rutschigen Strecke konfrontiert. In der U17-Kategorie konnte sich Ward Huybs den Sieg vor Lennert Belmans und dem Franzosen Tristan Brien sichern.
Bei den Junioren war Ben Tullet der große Favorit, doch er sollte es nicht so leicht haben, wie er es sich erhofft hatte. Der ehemalige deutsche U17-Meister Tom Lindner, bereitete dem Briten ein schweres Rennen und vermochte zeitweilig sogar die Führung zu übernehmen. Am Ende konnte sich Tullet dann doch absetzen und einen Solosieg herausfahren. Lindner musste sich noch des immer stärker aufkommenden Xander Geysels erwehren, der zunächst auf die zweite Position gefahren war, aber in der letzten halben Runde Probleme mit seiner Schaltung hatte. Am Ende konnte sich dann Tom Lindner im Sprint den zweiten Rang sichern.
„Die Strecke mit den schwierigen Anstiegen lag mir sehr und ich merkte früh das ich heute gute Beine hatte. Zudem sorgten die winterlichen Bedingungen für einen technischen Parcours, was mir auch entgegen kam„, so Lindner nach dem Rennen. „Der zweite Platz bei einem solchen Traditionsrennen hier in Belgien motiviert mich für die weitere Saison“
In der U23-Kategorie konnte sich Yannick Peeters vor Thijs Aerts und Ben Turner durchsetzten.
Pauline Ferrand Prevot mit erstem Sieg
Einen Tag nach ihrem Wiedereinstieg im Cross konnte die ehemalige Weltmeisterin bereits ihren ersten Sieg feiern. Zunächst konnte die Amerikanerin Ellen Noble das Startduell für sich entscheiden und einen kleinen Vorsprung vor der Weltmeisterin Sanne Cant und der Niederländerin Lucinda Brand herausfahren. Doch schon zur Hälfte der ersten Runde konnten Cant und Brand wieder zu der Amerikanerin aufschliessen.
Währenddessen kämpfte sich Ferrand Prevot, die mangels UCI Punkten aus der letzten Startreihe ins Rennen gegangen war langsam aber beständig nach vorne. Zur Halbzeit des Rennens hatte sie die Spitze erreicht und die Führung übernommen. Konnten Sanne Cant und Lucinda Brand anfangs noch standhalten, so setzte sich die Französin in der letzen Runde deutlich ab. Hinter Ferrand Prevot enspann sich noch ein spannende Wettkampf zwischen der Weltmeisterin und Lucinda Brand um die weiteren Podiumsplätze. Zunächst sah es so aus, als müsste Sanne Cant sich mit dem dritten Platz zufriedengeben, aber nach einigen kleineren Fahrfehlern der Niederländerin konnte Cant wieder aufschliessen und das Sprintduell um den zweiten Platz zu ihren Gunsten entscheiden.
Mathieu van der Poel mit drittem Sieg in Folge
Erneut war der europäische Meister das Maß aller Dinge. Mathieu van der Poel entschied das Startduell für sich und führte das Feld über den ersten Anstieg ins Gelände. Schnell zeigte sich, dass keiner mit dem Niederländer mithalten konnte und so fuhr van der Poel einen einsames Rennen zu seinem siebzehnten Sieg in dieser Saison.
Hinter dem Sieger kam es dagegen zu spannenden Positionskämpfen um die übrigen Podiumsplätze. Zunächst war es der amerikanische Meister Stephen Hyde, der überraschenderweise auf dem zweiten Rang unterwegs war. Aber der schwere und vor allem auch technisch anspruchsvolle Parcours forderte seinen Tribut, und so fiel Hyde langsam, aber beständig zurück. Dagegen kamen mit Eli Iserbyt, Kevin Pauwels, Klaas Vantornout und Tom Meeusen die nächsten grossen Namen nach vorne. Und auch Corné van Kessel und Jens Adams machten auf der anspruchsvollen Strecke eine Position nach der anderen gut.
Am Ende fielen Pauwels und Vantornout wieder zurück, und auch Adams und Iserbyt mussten Meeusen und van Kessel ziehen lassen. Corné van Kessel hatte im Ziel dann das bessere Ende für sich, nicht zuletzt weil Tom Meeusen ihm durch einen Reifenschaden nichts mehr entgegen zu halten vermochte.