Superprestige #4 – Asper Gavere 2016

Gavere gehört zu den absoluten Favoriten der Saison. Fotografisch ist es zwar sehr schwierig, da grosse Teile des Rennens durch ein dichtes Waldstück in Militärbesitz führen. Aber Gavere ist immer ein Saisonhöhepunkt. Es ist das Rennen des Superprestige-Vorsitzenden Etienne Gevaert und findet mittlerweile seit 35 Jahren an dieser Stelle und im Rahmen des Superprestige statt.

Technisch besteht das Rennen aus einer rutschigen, steilen und sehr anspruchsvollen Abfahrt. Den Rest des Rennens müssen sich die Teilnehmer über mehr oder minder unangenehme kleine Steigungen wieder zum Kasteel Grenier quälen. Tausende Zuschauer säumen unabhängig von Witterung und sonstigen widrigen Umständen die Strecke und feuern ihre Favoriten an.

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Superprestige Gavere 2016

Van der Poel ist das Maß der Dinge im Superprestige

Mathieu van der Poel ist in dieser Saison die unbestrittene Nummer eins im Superprestige. Der Niederländer hatte bereits die ersten drei Ausgaben gewonnen und ging auch in Gavere als Favorit an den Start. Weltmeister Wout van Aert, dem diese schwere Strecke mit ihren technisch anspruchsvollen Passagen entgegenkommen sollte, machte sich berechtigte Hoffnungen, die Vormachtstellung Van der Poels hier durchbrechen zu können.

Superprestige Gavere 2016

Van der Poel erwischte zwar einen eher schwachen Start und kam erst in elfter Position ins Gelände, aber der Niederländer merkte schnell, dass ihm die Strecke viel besser lag als ursprünglich angenommen. Er verbesserte sich Platz um Platz und war zum Ende der ersten Runde bereits an der Spitze angekommen. Wout van Aert musste seine Reserven bereits früh im Rennen angreifen, nachdem er mit einigen Problemen nach gutem Start auf den neunten Rang zurückgefallen war. Der Weltmeister vermochte sich jedoch wieder auf den zweiten Rang nach vorne zu fahren, aber Van der Poel war an diesem Tag zu stark für ihn. Und so entwickelte sich dann auch eher ein Zweikampf zwischen Van Aert und dem frischgebackenen Europameister Toon Aerts, der erneut zeigte, dass der Titelgewinn in Pontchâteau kein Zufall war. Am Ende hatte Wout van Aert das bessere Ende für sich. Während Mathieu van der Poel mit mehr als einer Minute Vorsprung auf der Ziellinie jubeln konnte, sicherte sich Van Aert zum Schluss den zweiten Platz mit 10 Sekunden vor Toon Aerts.

Cant hält Verschueren auf Distanz

Bei den Damen hatte die Niederländerin Sophie de Boer zwar einen sehr guten Start erwischt, musste aber sehr schnell erkennen, dass sie sich von ihrem Sieg am Vortag in s’Hertogenbosch noch nicht vollständig erholt hatte. Die belgische Meisterin Sanne Cant übernahm dann schnell die Führung und machte sich erneut auf, einen Solosieg herauszufahren. Aber beinahe hätte sie die Rechnung erneut ohne die leichtgewichtige Jolien Verschueren gemacht. Die Telenet-Fahrerin zeigte zwar wiederum grosse technische Defizite, aber die Strecke mit ihren vielen lästigen Anstiegen ist der kleinen Fahrerin wie auf den Leib geschrieben.

Superprestige Gavere 2016

Trotz etlicher Fahrfehler kam Verschueren der belgischen Meisterin immer näher und konnte in der vorletzten Runde auch zu Cant aufschliessen. Aber ein Ausrutscher in der letzten Runde machte dann alles klar, Cant liess sich den Vorsprung nicht mehr nehmen und kam mit sechs Sekunden Vorsprung auf ihre Konkurrentin ins Ziel. Den letzten Podiumsplatz sicherte sich die luxemburgische Meisterin Christine Majerus, die sich über den Erfolg auf dieser schwierigen Strecke sehr zufrieden zeigte.

Fight of the Champions

In der U23-Kategorie kam es zunächst zu einem Führungsduo mit Weltmeister Eli Iserbyt und Europameister Quinten Hermans. Beide schenkten sich nichts, erst in der letzten Runde konnte sich Iserbyt an einer der kleinen Steigungen von Hermans absetzen und mit einer halben Minute Vorsprung im Ziel jubeln. Der Niederländer Joris Nieuwenhuis kam Quinten Hermans zwar immer näher, aber am Ende konnte der Europameister noch einen zehnsekündigen Vorsprung ins Ziel retten.

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