Diese Cross-Saison zeichnete sich bisher durch relativ trockenes und warmes Wetter aus, aber seit dem vergangenen Wochenende sind die Wetterverhältnisse stärker der Jahreszeit angepasst, und es hatte auch reichlich Regen zur Wässerung der Strecken gegeben. Im vergangenen Jahr wurde der Flandriencross zum ersten Mal in Hamme-Meulenbroek ausgetragen. Im Gegensatz zu dem sehr wasseranfälligen Parcours in Hamme-Zogge gibt es hier durch die Waldabschnitte etliche gut fahrbare Passage. Die Regenfälle der vergangenen Tage hatte die Strecke trotzdem in eine schwierige und anstrengende Herausforderung verwandelt. Im Verlaufe des Rennens sollten etliche Fahrer direkten Kontakt mit dem flandrischen Boden bekommen. Während der Rennen blieben Zuschauer und Fahrer erfreulicherweise weitgehend von Schauern verschont, und auch der teils starke Wind wurde kaum zum Problem.
In der U17 Kategorie kam es zu einem Sieger, den wohl niemand auf der Rechnung hatte. Der schweizer Meister Laris Roulier, den vor dem Rennen kaum jemand kannte, konnte sich hier überraschend den Sieg sichern. Bei den Junioren errang der Vorjahresseriensieger der U17 Florian Vermeersch seinen ersten Sieg der Saison. Eli Iserbyt, der in dieser Saison erstmalig in der U23 startet, scheint dort weiterzumachen, wo er im letzten Jahr bei den Junioren aufgehört hat: auch in Hamme konnte der Telenet-Fahrer erneut die Arme zum Siegerjubel in die Höhe reissen.
Bevor es zum Rennen der Frauen ging kam es noch zu einer Einlage für einen guten Zweck. Fünf ehemalige Weltmeister (Niels Albert, Danny de Bie, Paul Herygers, Erwin Verwecken und Bart Wellens) fuhren zwei Runden zu Gunsten einer Herzstiftung. Mit viel Spass und ein wenig sportlichem Einsatz konnte Niels Albert am Ende das Rennen im Zielsprint vor Erwin Verwecken gewinnen. Bart Wellens belegte den dritten Rang.
Bei den Damen kam Helen Wyman am besten mit den Bedingungen zurecht. Die britische Meisterin setzte sich von Anfang an an die Spitze und gab die Führung auch nicht mehr ab. Sanne Cant, die einen schwachen Start erwischte, konnte zwar der Britin noch recht nah kommen, musste sich aber am Ende mit dem zweiten Platz begnügen. Nikki Harris bewies ein weiteres Mal ihre gute Verfassung und endete als Drittplatzierte erneut auf dem Podium.
Wout van Aert ist und bleibt das Mass der Dinge bei der Elite. Der Herentaler lies seinen Konkurrenten wieder einmal keine Chance und fuhr erneut einen souveränen Solosieg heraus. Aber auch Sven Nys konnte die Form des vergangenen Wochenendes bestätigen. Der Altmeister zeigte wieder eine hervorragende Performance und endete nur knapp hinter van Aert auf dem zweiten Rang. Kevin Pauwels konnte sich beim Heimrennen seines Teams als Drittplatzierter den letzten Podiumsplatz sichern.
Der Preis für den spektakulärsten Fall gebührt mit Sicherheit dem Weltmeister Mathieu van der Poel, der bei seiner Jagd nach Kevin Pauwels einen sehenswerten Salto mit Schraube zeigt, der ihn auf den fünften Rang zurückwarf.