Die Strecke des Hotondcross auf den Flanken der Hotond-Arena im Bereich der beiden ostflandrischen Gemeinden Ronse und Kluisbergen war schon oft der Austragungsort anstrengender und spannender Rennen. Im Gegensatz zu den vergangenen beiden Austragungen, an denen der Kurs bei warmem und trockenem Wetter sehr schnell war, forderten die Regenfälle der vergangenen Tage in diesem Jahr den Teilnehmern einiges ab.
Langsam nimmt die belgische Cross-Saison Fahrt auf. Nachdem bereits am vergangenen Wochenende in Gieten die Superprestige-Serie ihren Anfang nahm, startete mit dem Hotondcross in Ronse auch die DVV Verzekeringen Trofee.
Wenn zwei sich streiten freut sich der Dritte
Wie schon in den ersten Rennen dieser Saison rechneten alle Beobachter mit einer erneuten Austragung des ewigen Duells zwischen Weltmeister Wout van Aert und dem niederländischen Meister Mathieu van der Poel. Bereits zu Beginn des Rennens schienen sich die Erwartungen zu erfüllen, brannten die beiden Favoriten doch ein wahres Feuerwerk gegenseitiger Attacken ab. Doch der Parcours machte es den beiden unmöglich, einen entscheidenden Vorsprung herauszufahren. Zu Beginn der vorletzten Runde nahmen die beiden Kampfhähne eine kleine Ruheperiode, die Lars van der Haar nutzte, um zu dem Führungsduo aufzuschliessen.
Schnell erkannte Van der Haar, dass die beiden anderen nahezu ihr Pulver verschossen hatten, und setzte seinerseits den entscheidenden Angriff. Van der Poel und Van Aert belauerten sich derweil, und keiner schien Interesse daran zu haben, dem Angriff Van der Haars zu folgen. Schnell hatte der kleine Niederländer einen fast 30sekündigen Vorsprung herausgefahren, den er überglücklich ins Ziel verteidigte. Den abschliessenden Sprint um die Ehre konnte dann Mathieu van der Poel knapp vor Van Aert für sich entscheiden.
Compton kam sah und siegte
Zum ersten Mal in ihrer Karriere hatte sich die amerikanische Meisterin entschieden, an allen acht Rennen der DVVV Verzekeringen Trofee teilzunehmen, und sie scheint dies auch nicht bereuen zu müssen. Mit Beginn des Rennens setzte sich Katie Compton zusammen mit der Niederländerin Maud Kaptheijns vom Feld ab. Beide bauten ihren Vorsprung während der folgenden Runden kontinuierlich aus. Ungefähr zur Hälfte des Rennens setzte Compton dann den entscheidenden Angriff und konnte sich von Kaptheijns lösen. Beide konnten anschliessend ihre Positionen problemlos bis zu Ziellinie verteidigen.
Spannend wurde noch der Kampf um den letzten verbliebenen Podiumsplatz. Lange sah es so aus, als könnte die britische Meisterin Nikki Brammeier die Blumen mit nach Hause nehmen. In der letzten Runde kam ihre Landsfrau Helen Wyman immer näher, und während bei Brammeier die Reserven erschöpft waren, konnte sich Wyman an die dritte Position setzten und somit den letzten Podiumsplatz erobern.
Ausgerechnet an ihrem Geburtstag hatte Sanne Cant einen rabenschwarzen Tag erwischt. Die Weltmeisterin hatte am Abend zuvor Magenkrämpfe bekommen und die Nacht im Universitätsklinikum Gent verbracht. Übernächtigt und von heftigen Bauchschmerzen geplagt musste Cant das Rennen vorzeitig beenden.
Ronse gehört Eli Iserbyt
Bereits zum dritten Mal gewinnt Iserbyt den Hotondcross. Sowohl bei den Junioren als auch in seinem ersten Jahr in der U23 war der West-Flame siegreich geblieben. Alleine im vergangen Jahr musste er sich dem übermächtigen Joris Nieuwenhuis geschlagen geben.
Diesmal liess Iserbyt nichts anbrennen und setzte sich frühzeitig ab. Auch der ehemalige Junioren-Weltmeister Jens Dekker, der in Gieten noch dominierte, vermochte diesmal keinen Widerstand zu leisten und musste sich mit dem zweiten Rang zufrieden geben.
Bei den Junioren triumphierte erneut der Schweizer Meister Loris Roulier. In der U17 musste sich Thibaut Nys dem Niederländer Salvador Alvarado geschlagen geben
Impressionen