Eine Woche nach dem ersten grossen Cross auf belgischem Grund, eröffnete das Rennen im niederländischen Gieten den Reigen der grossen Rennserien.
Im Gegensatz zum vergangenen Jahr starteten die Rennen wieder zur normalen Zeit, und so trübte starker Nebel noch die Sicht, als die Nieuwelingen das Rennen eröffneten. Im Laufe des Vormittags verschaffte sich die Sonne jedoch doch noch den Durchbruch, und so wurde es erneut ein Cross-untypischer Herbsttag mit beinahe sommerlichen Temperaturen.
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Niederländischer Sieg bei den Nieuwelingen
Gieten ist für die belgischen Fahrer sehr weit von zu Hause entfernt, und so verwundert es nicht, dass insbesondere bei den Nachwuchsklassen nur wenige Starter aus dem Heimatland des Cross vertreten waren. In der U17-Kategorie gewann mit Perry Frijters dann auch ein Niederländer, der für das Enertherm-BKCP-Team der Brüder Roodhooft startet. Auch die weiteren Podiumsplätze gingen mit Bart Artz und Loke Verburg an zwei weitere Niederländer.
Lokalmatador triumphiert bei den Junioren
Erneut war es ein Fahrer des Enertherm BKCP-Teams, der den Sieg bei den Junioren für sich verbuchen konnte. Jens Dekker, der im nahegelegenen Fluitenberg zu Hause ist, setzte sich wie schon in Erpe-Mere am vergangenen Wochenende gegen seinen Teamkollegen Jappe Jaspers durch. Thijs Wolsink (Lares-Doltcini) verhinderte mit einem knappen Sprintsieg vor Victor Vandenbosch ein reines Enertherm-BKCP-Podium.
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Daan Hoeijberghs sorgt für dritten Sieg der BKCP-Teams
Es hatte den Anschein, als sollte diese Superprestige-Ausgabe ein Triumphzug der Roodhoofdt-Teams werden. Auch in der U23 war es mit Daan Hoeijberghs ein weiterer Fahrer aus dem Team BKCP-Corendon, der als erster die Ziellinie überquerte. Er konnte sich in der letzten Runde knapp vor den beiden Young Telenet-Fidea-Fahrern Quinten Hermans und Eli Iserbyt behaupten. Iserbyt, der in dieser Saison erstmalig in der U23 startet, war mit seinem ersten Podiumsplatz mehr als zufrieden. „Es ist fantastisch, bereits am Anfang der ersten Saison bei den Beloften auf das Podium fahren zu können. Und ich bin superstolz, dass es dann auch noch in einem grossen Klassementscross gelingt“, so Iserbyt nach dem Rennen.
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Der Knoten ist geplatzt bei Sanne Cant
In den ersten Rennen der Saison tat sich die belgische Meisterin noch schwer. Die Weltcup-Strecke in Las Vegas lag der Technikerin Cant nicht so, und am vergangenen Wochenende in Neerpelt verhinderte ein Kettenproblem den sicher geglaubten Sieg, aber an diesem Wochenende sollte es endlich gelingen.
Bereits vom Start an setzte sich Cant an die Spitze und konnte ihre Führung kontinuierlich ausbauen. Ohne Fehler und frei von technischem Pech konnte eine sichtlich erleichterte Sanne Cant ihren ersten Saisonsieg feiern. Die zweitplatzierte Nikki Harris (Young Telenet-Fidea) fuhr ein ähnlich einsames Rennen im Niemandsland zwischen der führenden Europameisterin und der Verfolgergruppe um Ellen van Loy, Jolien Verschueren , Maud Kaptheijns und Loes Sels, die sich ein spannendes Rennen um Platz drei lieferten. Am Ende konnte sich die kleine Jolien Verschueren absetzen und den letzten Podiumsplatz erringen.
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Der Kronprinz scheint unschlagbar
Während Vorjahressieger und Weltmeister Mathieu van Poel nach seiner Knieverletzung immer noch auf seinen ersten Start warten muss, ist es erneut der andere Youngster, der sich die Gladiolen abholt.
Nach seinen Siegen in Las Vegas, Neerpelt und Erpe-Mere liess Wout van Aert der Konkurrenz nicht die Spur einer Chance auf den Sieg. Zunächst bestimmte Mr. Superprestige Sven Nys höchstpersönlich das Tempo, wurde aber in der zweiten Runde mit technischen Problemen weit zurück geworfen. Anschliessend versuchte der ältere Bruder des Weltmeisters, David van der Poel, das Rennen an sich zu reissen, und zunächst schien ihn auch niemand aufhalten zu wollen. Aber nach wenigen Runden nahm mit Lars van der Haar einer der Favoriten für dieses Rennen den Fehdehandschuh auf und begann, gefolgt von Wout van Aert, die Lücke zum Führenden zu schliessen. Schnell konnte das Duo zu van der Poel aufschliessen und ihn auch überholen. Nun bildeten van der Haar und van Aert die Spitze und setzten sich kontinuierlich von ihren Verfolgern ab, zu denen Nys nach furioser Aufholjagd wieder aufgeschlossen hatte.
In der Folge zeigte Wout van Aert seine gesamte Klasse, als er Lars van der Haar an allen Anstiegen und vor allem in der Laufpassage im Sand immer wieder unter Druck setzte. In der vorletzten Runde konnte er dann auch folgerichtig eine Lücke zu seinem Mitstreiter aufreissen, und nun war es an der Zeit, sich zu verabschieden. Gewohnt stark setzte sich der Vizeweltmeister ab und fuhr einen souveränen vierten Saisonsieg heraus. Van der Haar konnte den ungefährdeten zweiten Rang erreichen. Den letzten Podiumsplatz errang Tim Merlier, der in dieser Saison erstmalig in der Elite startet, als er sich im Sprint gegen Sven Nys und seine Teamkollegen Kevin Pauwels, Gianni Vermeersch und Klaas Vantornout durchsetzte.