Seit einigen Jahren eröffnet das internationale Crossrennen in Gieten, das bereits zum einundvierzigsten Mal ausgetragen wurde, die Rennserie des Hans-Grohe Superprestige.
In diesem Jahr wurde die Streckenführung rund um den See noch einmal umgestaltet. Die Strecke führt nun insgesamt zweimal über den Sand des Seeufers und wurde durch die Verkürzung noch einmal attraktiver für das Publikum. Auch die neue Zielgerade, die vom Marlux, dem Hauptsponsor des Rennens, neu angelegt wurde, verdichtete noch einmal das Renngesschehen.
Clash of the champions
Wie bereits im letzen Jahr musste der ehemalige Weltmeister Mathieu van der Poel seinen Start in die Cross Saison auf Grund einer Knieoperation verschieben. Während er jedoch in der vergangenen Saison geschlagene sechs Wochen auf einen Start verzichten musste, konnte er diesmal bereits beim ersten Rennen auf niederländischem Boden ins Geschehen eingreifen. Und damit kam es zum heiss ersehnten Duell der beiden neuen Superstars der Cross Szene, in dem sich Mathieu van der Poel und der amtierende Weltmeister Wout van Aert nichts schenkten.
Zunächst schien van der Poel nach einem Sturz an den Hürden bereits geschlagen, aber der niederländische Meister konnte sich wieder an seinen grossen Konkurrenten heran arbeiten. Nun wechselte die Führung zwischen den beiden Protagonisten ständig hin und her, aber keiner konnte einen entscheidenden Vorteil heraus fahren. Erst als Wout van Aert in der letzen Runde durch ein Kettenproblem zurückgeworfen wurde, konnte Mathieu van der Poel den entscheidenden Vorsprung aufbauen und den Zielstrich angefeuert durch seine frenetisch jubelnden Landsleute überqueren.
Hinter dem auf Grund seines technischen Defektes sichtlich enttäuschten Wout van Aert konnte sich Laurens Sweeck nach seinem Sieg im belgischen Neerpelt am Vortag den letzten Podiumsplatz sichern.
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Cant erleichtert
Europameisterin Sanne Cant, im letzten Jahr die dominierende Fahrerin bei den Damen, wirkte schon ein wenig verunsichert. Musste sie sich doch bei den ersten beiden Weltcup Rennen mit für sie ungewohnten hinteren Rängen zufrieden geben. Wie sie selber zugab, hatte dies durchaus auch an ihrem Selbstvertrauen genagt, doch es war wohl weniger fehlender Form als vielmehr der ungewohnt warmen Witterung geschuldet, dass sich die sympathische Belgierin in den USA nicht wie gewohnt präsentieren konnte.
Im windigen und deutlich kühleren Gieten setzte sich die Europameisterin bereits in der ersten Runde an die Spitze und fuhr einen nahezu ungefährdeten Start-Ziel Sieg heraus. Die Erleichterung über das ersehnte Resultat war Cant dann auch bei der Zieldurchfahrt deutlich anzumerken. Lucinda Brand, eigentlich eher Strassenfahrerin als Crosser, zeigte eine beeindruckende Performance, bei der sie fehlende Fahrtechnik durch überragende Kondition ausglich. Die frühere niederländische Landesmeisterin auf der Strasse kam nur knapp hinter Cant als Zweite über die Ziellinie.
Sophie de Boer, die den Weltcup Auftakt in Las Vegas gewinnen konnte, musste Jet-Lag und der Anspannung des Vortages Tribut zollen und endete auf dem drittten Rang.
Nieuwenhuis stiehlt den Belgiern die Show
Es ist ja immer eine gewisse Rivalität zwischen Belgiern und Niederländern im Spiel, wenn es um Cyclocross geht. Aber vor heimischen Publikum sind die niederländischen Fahrer noch einmal besonders motiviert. Und so war es dann auch Joris Nieuwenhuis in der U23 Kategorie, der der belgischen Armada um Europameister Quinten Hermans und Weltmeister Eli Iserbyt die Stirn zeigen sollte.
In einem schnelle Rennen setzte sich der Gelderländer gegen Europameister Quinten Hermans durch. Dritter wurde Yannick Peeters, während Weltmeister Eli Iserbyt das Rennen vorzeitig beenden musste.