Das sechste Rennen der Superprestige-Serie in Diegem ist immer etwas Besonderes. Das Rennen, das seit nunmehr einundvierzig Jahren besteht, wird seid einigen Jahren in den Abendstunden ausgetragen. Während in den Vorjahren lediglich das Eliterennen bei Dunkelheit stattfand, wurden die Startzeiten in diesem Jahr noch einmal angepasst, so dass auch die Damen nun im Lichtermeer von hunderten Lampen ihr Rennen absolvieren.
Wie immer zur Weihnachtszeit strömen zu diesem Rennen tausende von Zuschauern und bescheren den Sportlern damit eine einzigartige Atmosphäre. Der Parcours selber besteht aus zwei technischen Passagen, die zum einen im Park von Diegem und zum anderen in einem kleinen Waldstückchen am Rande des Ortes liegen und durch lange und schnelle Asphaltstück miteinander verbunden sind. Durch die Anlage der Kurses kommt es daher zu rasend schnellen Rennen, die oftmals erst in den letzten Runden entschieden werden.
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So konnte sich bei den Junioren Jelle Kamps auch erst in der letzten Runde von seinen Widersachern Toon Vandenbosch und Thymen Arensmann absetzen.
In der U23-Kategorie konnte sich zunächst der Niederländer Joris Nieuwenhuis von seinen Verfolgern lösen, schaffte es aber im Verlauf des Rennens nicht, sich einen entscheidenden Vorsprung zu sichern. Kurz vor Ende des Rennens vermochte Europameister Quinten Hermans daher auch dem Niederländer die Führung zu entreissen und als Sieger auf der Ziellinie zu jubeln. Nieuwenhuis vermochte noch, sich gegen den ebenfalls stark aufkommenden Weltmeister Eli Iserbyt zu wehren und beendete damit das Rennen als Zweitplatzierter.
Marianne Vos meldet sich zurück
Bei ihrem zweiten Start nach fast zweijähriger Abwesenheit aus dem Querfeldeinsport meldete sich die siebenmalige Weltmeisterin an diesem Abend beeindruckend zurück. Ob der schnellen Asphaltstücke war der Kurs wie massgeschneidert für die Niederländerin, die bekanntermassen auch eine exzellente Strassenfahrerin ist.
Zu Hälfte des Rennens nutzte Vos ihre Tempohärte aus und übernahm nach der Sandpassage die Spitze von der bis dahin führenden belgischen Meisterin Sanne Cant. In der anschliessenden Asphaltpassage konnte die Niederländerin ihren Vorsprung konsolidieren und fuhr danach einem ungefährdeten Sieg entgegen. Dritte wurde wie schon zwei Jahre zuvor die Tschechin Katerina Nash.
Kampf mit offenem Visier
Von der ersten Runde an lieferten sich Weltmeister Wout van Aert und der niederländische Meister Mathieu van der Poel ein Duell, das die Zuschauer über die gesamte Renndauer begeistern sollte. Während van Aert insbesondere auf den langen Geraden seinen Vorteil der grossen Kraft ausspielte, zeigte sich Mathieu van der Poel in den technischen, engen Kurven und dem Schräghang am Fussballfeld seine Stärken. Doch bis zur letzten Runde gelang es keinem von beiden, einen enscheidenden Vorteil herauszufahren.
Mathieu van der Poel konzentrierte sich darauf, vor der letzten Sandpassage die Führung innezuhaben, um dann für die letzte halbe Runde Van Aert in Schach halten zu können. Und der Plan des Niederländers ging am Ende auch auf: nach dem Sandstück und den folgenden Hürden hatte Van der Poel knapp fünf Sekunden Vorsprung auf seinen Verfolger. Ein Vorsprung, den Van der Poel dann auch bis ins Ziel verteidigen konnte. Den Zuschauern stockte noch einmal kurz der Atem, als der Niederländer die Auffahrt zur letzten Brückenpassage mit einem derartigen Schwung nahm, dass er ein letztes Mal einen Sprung auf der Brücke zeigte.
Als Van der Poel am Ende auf die Zielgerade einbog, hatte er jedoch immer noch einen Vorsprung von drei Sekunden, der ihm gegen den verzweifelt sprintenden Weltmeister dann zum Sieg reichen sollte.
Hinter den beiden Hauptakteuren bildete sich eine weiterer Zweikampf, der auch nahezu das gesamte Rennen Bestand hatte und nicht minder spannend war. Europameister Toon Aerts und Kevin Pauwels zeigten ebenfalls ein Duell auf Augenhöhe, das Pauwels am Ende dank seiner Routine für sich entscheiden konnte.
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