Und wieder einmal neigt sich eine Cross-Saison dem Ende entgegen. Traditionell bildet der Nordseecross im westflämischen Middelkerke den Abschluss des Superprestige. Bevor es am Abend im Casino von Middelkerke zur Abschlussgala dieser Rennserie geht, müssen die Teilnehmer noch einen letzten Wettstreit bei Wind und Wetter in dem Küstenort absolvieren.
Spannung bis zum Schluss
Weltmeister Wout van Aert kam in guter Ausgangsposition zu diesem letzten Rennen des Hansgrohe Superprestige, der Weltmeister hatte sieben Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Sven Nys. Doch es sollte noch einmal richtig spannend werden.
Zunächst übernahm Michael Vanthourenhout die Führung, aber die beiden Überflieger der Saison, Wout van Aert und Mathieu van der Poel, waren von Anfang an in vorderen Positionen zu finden. Schnell schien sich ein Duell zwischen dem Weltmeister und dem niederländischen Meister abzuzeichnen. Aber dann ereilte Wout van Aert das Pech in Form eines Schaltwerkdefekts an unpassenster Stelle im Parcours. Der Weltmeister musste nahezu eine halbe Runde laufen, bis er das Depot erreichte und ein neues Rad in Empfang nehmen konnte.
Durch dieses Malheur war van Aert auf den dreissigsten Platz zurückgefallen und hätte damit keine Punkte für die Gesamtwertung erzielen können. Sven Nys hingegen, der mitlerweile auf den zweiten Rang hinter dem führenden Mathieu van der Poel vorgefahren war, stand kurz davor, zum vierzehnten Mal die Gesamtwertung des Superprestige gewinnen zu können.
Während Mathieu van der Poel an der Spitze ein ungefährdetes und einsames Rennen fuhr, kämpfte sich Weltmeister van Aert Platz für Platz nach vorne. Sven Nys, der bereits mit einem beginnenden Infekt kämpfte, konnte im Verlauf des Rennens seine Position nicht verteidigen und fiel zunächst hinter Tom Meussen zurück In der letzten Runde vermochte auch Wout van Aert nach seiner furiosen Aufholjagd nicht nur zu Nys aufzuschliessen, sondern diesen auch kurz vor Ende zu überholen und sich den dritten Rang zu sichern.
Mit diesem dritten Rang sicherte sich der Weltmeister zum Ende einer aussergewöhnlichen Saison den Gesamtsieg im Superprestige und ist damit nach Sven Nys erst der zweite Fahrer der einen „Grand-Slam“ aus den Siegen in allen drei grossen Serien sowie den Weltmeistertitel innerhalb einer Saison erreicht.
Sanne Cant komplettiert Saison mit Gesamtsieg
Erstmalig wurde in diesem Jahr mit der Superprestige Ladies Trophy auch eine Gesamtwertung für die Damen ausgefahren. Europa- und belgische Meisterin Sanne Cant war nach dem Saisonverlauf die grosse Favoritin auf den Gesamtsieg.
Erneute zeigte die sympathische Fahrerin auf dem schwierigen Parcours in Middelkerke ihre Klasse. Die Europameisterin übernahm sofort die Initiative und die Führung im Rennen, die sie bis ins Ziel nicht mehr abgeben sollte.
Hinter Cant entwickelte sich noch ein packender Dreikampf zwischen der Niederländerin Sophie de Boer, der britischen Meisterin Nikki Harris und Jolien Verschueren aus Belgien. Am Ende konnte sich de Boer von ihren beiden Konkurrentinnen absetzen und den zweiten Podiumsplatz erobern. Nikki Harris konnte sich am Ende den dritten Rang vor Jolien Verschueren sichern.
U19 | Damen | Elite | Gallerie
Eli Iserbyt trägt sein Rad zum Sieg
Im Rennen der U23 war ein packender Wettstreit zu erwarten. Hier war im Gegensatz zu den anderen Wertungen noch keine Vorentscheidung gefallen. Eurpameister Quinten Hermanns und Weltmeister Eli Iserbyt waren mit nur einem Punkt Differenz in der bereinigten Gesamtwertung angereist.
Und so waren es auch die beiden Favoriten, die das Rennen von Anfang an bestimmten. Doch der erwartete enge Wettkampf zwischen beiden blieb aus, als Iserbyt die Führung übernahm und kontinuierlich ausbaute. Am Ende konnte sich Eli Iserbyt Zeit zum Jubeln nehmen, und sein Rad mit der Weltmeisterlackierung triumphierend über die Ziellinie tragen.
Europameister Hermanns musste sich mit dem zweiten Rang zufrieden geben und verlor dadurch auch die Gesamtwertzung im Topsport Vlaanderen Superprestige an seinen Teamkollegen Iserbyt. Der belgische Meister Thijs Aerts komplettierte das „Meisterpodium“ und sorgte für so ein perfektes Ergebnis des Young Telenet Fidea Teams.
U23 | Damen | Elite | Gallerie
Jens Dekker strahlend zum Gesamtsieg
Jens Dekker stand bereits vor diesem Renntag als Gesamtsieger des Ridley Supercups für Junioren fest. Doch der niederländische Weltmeister war nicht angereist, um nur einfach mitzufahren. Zunächst erwischte er einen schwächeren Start, aber bereits nach einer halben Runde übernahm er die Führung. Souverän kontrollierte er von nun an das Rennen und fuhr erneut einen überragenden Sieg heraus.
Hinter Dekker konnten sich Florian Vermeersch und Toon Vandebosch die weiteren Podiumsplätze sichern.
Im Rennen der Junioren setzte sich Vince van den Eynde vor Niels Vandeputte und Yente Peirens durch.
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